Der Mythos von Aphrodite und Adonis

Zypern: Das Land der Liebe

Unter den unzähligen Mythen, die von den Mittelmeerwinden getragen werden, sticht eine bleibende Erzählung hervor: Zypern taucht im Mythos als Geburtsort von Aphrodite, der Göttin der Liebe und Schönheit, auf. Zwei unterschiedliche Quellen berichten über die Geburt von Aphrodite: Hesiod, der als Vater der griechischen didaktischen Poesie bekannt ist, und Homer, der Dichter, der uns die Ilias und die Odyssee schenkte.

Hesiod erzählt in seinem Werk Theogonie, das sich mit der Genealogie und der Herkunft der Götter, Göttinnen und der griechischen Überlieferung befasst, dass die Geburt der Aphrodite das Ergebnis der glitzernden Wellen des Meeres war.

Wenn man bedenkt, dass das griechische Wort „Aphros“ Schaum bedeutet, passt es perfekt in die Geschichte:

„Mutter Erde bläht sich auf und leidet unter schrecklichen Schmerzen, weil Uranus seine von Gaea geborenen Kinder in den Tiefen der Erde gefangen hält. Gaea, die ebenfalls unter Schmerzen leidet, wird wütend auf ihren Mann Uranus. Sie überredet ihr letztgeborenes Kind, Cronos, zur Rebellion. Cronos schneidet seinem Vater die Genitalien ab und wirft sie ins Meer. Aus den Genitalien des Uranus wird Aphrodite geboren, die Göttin der Liebe und Schönheit. Ihre Geburt ist aufgrund ihrer außergewöhnlichen Natur eng mit dem Wasser verbunden.

Nach Homer und seinem Hymnus an Aphrodite wurde sie von Zeus und Dione, der Tochter des Okeanos, geboren. Aphrodites Mutter Dione nimmt die nach dem Kampf mit dem tapferen Diomedes in der Ilias verletzte Aphrodite in ihre Arme, liebkost und streichelt sie und wischt ihr die aus dem Handgelenk fließende Essenz ab, wodurch ihre Wunde geheilt und ihr Schmerz gelindert wird. [1]

„Der sanfte Atem des Westwindes trug sie

über die Weite des rauschenden Meeres,

und hob sie aus dem zarten Schaum,

in Richtung Zypern, ihrer von Wellen umspülten Insel.

Golden gekrönte Stunden

empfingen sie freudig.

Sie kleideten sie in ein unsterbliches Gewand,

und stellten sie den Göttern vor.

Das Staunen ergriff sie alle, als sie

die violett gekrönte Aphrodite sahen.“ [2]

Ewig jung, schön und voller Liebe ...

Aphrodite, die unter verschiedenen Symbolen bekannte Göttin, kann die Gestalt einer Taube, eines Schwans, einer Muschel, einer Myrte oder einer Rose annehmen. In ihrer leidenschaftlichen Liebesbeziehung mit Adonis verwandelt sie sich in eine mutige Gottheit, die bereitwillig ihre Schönheit opfert.

„In der griechischen Mythologie ist Adonis der Sterbliche, in den sich Aphrodite verliebt. Myrrha, die Tochter des syrischen Königs, zieht den Zorn von Aphrodite auf sich, weil sie nicht den gebührenden Respekt zeigt. Die wütende Göttin flößt ihr deswegen ein unstillbares Verlangen nach ihrem eigenen Vater ein. Von ihrer Amme unterstützt schlief Sie mit ihrem Vater 7 Tage und 7 Nächte lang (laut einigen Quellen auch 40 Tage und 40 Nächte). Aber als er die Identität seiner heimlichen Geliebten erkennt, versucht er, sie zu töten. Die Götter haben Mitleid mit dem Mädchen und verwandeln sie in einen Myrtenbaum und nach 9 Monaten wird Adonis, der schönste aller Sterblichen, aus dem Stamm dieses Baumes geboren.

Als Aphrodite Adonis erblickt, verliebt sie sich in ihn und vertraut ihn Persephone an, die Tochter ihres Vaters Zeus und der Göttin Demeter. Auch Persephone, die Stiefschwester von Aphrodite, verliebt sich ebenfalls in den jungen Mann und will ihn für sich behalten. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden Göttinnen. Zeus greift ein und ordnet an, dass Adonis jeweils 6 Monate abwechselnd bei Aphrodite und 6 Monate bei Persephone verbringen soll. Wenn Adonis mit Persephone in die Unterwelt hinabsteigt, weicht der Sommer dem Winter. Nach seiner Rückkehr zu Aphrodite blüht im Frühling die Erde wieder auf. Die Geschichte nimmt jedoch eine tragische Wendung, als Adonis bei einem Jagdausflug von einem Wildschwein verwundet wird und stirbt. Aphrodite, die sich für seinen Tod verantwortlich fühlt, fleht Zeus an, ihn wieder zu beleben. Als Aphrodite vor Kummer ihre Schönheit zu verlieren beginnt, versammeln sich die Götter auf dem Gipfel des Olymps und erwecken Adonis wieder zum Leben. Seine Wiederbelebung führt zu einem wärmeren Wetter und zum Erblühen der Blumen. Daher symbolisiert Adonis den blühenden und strahlenden Frühling.“

Aphrodite, die von der ägäischen Dichterin Sappho liebevoll als „Zypriotin“ bezeichnet wird, ist eine der strahlenden Legenden der mediterranen Sonne, und ihre Liebe zu Adonis verleiht ihrer Geschichte noch mehr Glanz. Wenn man bedenkt, dass eines der Attribute von Aphrodite, der Gottheit, die das Herz erobert, Gold ist, kann man mit Sicherheit sagen, dass Zypern die Heimat einer Geschichte ist, die ihren Reiz nie verlieren wird.